Nafplio – eine malerische Stadt auf dem Peloponnes, die oft übersehen wird, obwohl sie direkt am Meer liegt und voller Geschichte und Charme steckt. Ursprünglich war ich nur auf der Durchreise von Athen, aber irgendwie zog mich Nafplio sofort in seinen Bann, und ich beschloss, spontan einen Tag zu bleiben. Die Stadt hat ein gemütliches, entspanntes Flair, das perfekt zu einem entspannten Sommertag passt.
Ich kam an einem sonnigen Morgen an, und das Wetter war einfach traumhaft. Mit etwa 27 Grad und einer leichten Brise vom Meer war es warm, aber nicht zu heiß – perfekt für einen Erkundungstag. Mein erstes Ziel war die Altstadt, die direkt am Hafen liegt und mit ihren kleinen, gepflasterten Gassen, den bunten Häusern und den vielen Bougainvillea-Sträuchern an jeder Ecke total romantisch wirkt. Nach dem Einchecken in mein kleines Hotel machte ich mich also gleich auf den Weg, um diese idyllische Stadt zu erkunden.
Mein erster Stopp war die berühmte Festung Palamidi, die hoch oben über Nafplio thront. Der Weg dorthin ist ziemlich sportlich, denn es geht über mehr als 900 steile Steinstufen hinauf – nichts für schwache Nerven! Aber der Ausblick von oben entschädigt für alles: Man hat eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt, das tiefblaue Meer und die umliegenden Berge. Die Festung selbst ist beeindruckend gut erhalten, und es macht Spaß, durch die alten Gemäuer zu streifen und sich vorzustellen, wie es wohl früher hier gewesen sein muss.
Nach dem Abstieg – der glücklicherweise deutlich einfacher war als der Aufstieg – brauchte ich erstmal eine kleine Erfrischung. Direkt am Hafen fand ich ein hübsches Café, in dem ich mir einen kühlen Frappé gönnte. Die Griechen verstehen es wirklich, ihren Kaffee zu genießen, und der Frappé mit Eis und etwas Zucker war genau das Richtige, um die müden Beine auszuruhen. Von meiner Sitzbank aus konnte ich die kleinen Boote im Hafen beobachten und die Atmosphäre der Stadt genießen. Der leichte Wind vom Meer und das sanfte Rauschen des Wassers machten den Moment perfekt.
Nach meiner Pause beschloss ich, mich weiter in die Altstadt zu wagen. Nafplio ist voller kleiner Geschäfte, die handgefertigte Souvenirs, Olivenöl, Keramik und wunderschöne Lederwaren verkaufen. Ich stöberte ein wenig und entdeckte einen kleinen Laden, der Schmuck aus Olivenholz verkaufte. Die Besitzerin erzählte mir, dass die Olivenholzarmbänder von einem lokalen Künstler handgeschnitzt werden, und ich konnte einfach nicht widerstehen – eins davon musste als Souvenir mit.
Mittags war ich ziemlich hungrig, also ging ich auf die Suche nach einer Taverne. Ich landete schließlich bei „Ta Fanaria“, einem gemütlichen Restaurant mit Tischen, die direkt auf die Gasse hinausgestellt waren. Das Ambiente war typisch griechisch, und die Speisekarte hatte viele traditionelle Gerichte. Ich bestellte mir einen griechischen Salat, Moussaka und dazu frisches Brot mit Olivenöl – einfach und köstlich. Das Moussaka war herrlich würzig, und die Kombination aus Auberginen, Hackfleisch und Bechamelsoße war ein absolutes Geschmackserlebnis. Der griechische Salat mit frischem Feta, Oliven und Tomaten war genau das Richtige an diesem warmen Tag.
Nach dem Essen fühlte ich mich gestärkt und bereit für einen kleinen Ausflug zum Strand. Etwa 15 Minuten zu Fuß von der Altstadt entfernt liegt der Karathona Beach, ein wunderschöner Sandstrand mit kristallklarem Wasser. Der Weg dorthin führte an der Küste entlang, mit herrlichem Blick auf das Meer und die umliegenden Felsen. Der Strand war nicht überfüllt, und das Wasser war so klar, dass man bis zum Grund sehen konnte. Ich mietete mir eine Sonnenliege und verbrachte den Nachmittag mit Schwimmen, Lesen und einfach nur Relaxen. Das Wasser war angenehm warm, und der leichte Wind machte das Ganze noch angenehmer.
Gegen Abend kehrte ich zurück in die Stadt und beschloss, mir die Hafenpromenade bei Sonnenuntergang anzusehen. Nafplio hat eine kleine Burginsel, die Bourtzi-Festung, die direkt im Wasser liegt und von der Promenade aus zu sehen ist. In der Abenddämmerung sah das Ganze wie ein Postkartenmotiv aus, und ich setzte mich einfach an den Rand der Promenade, um den Sonnenuntergang zu genießen. Die Farben am Himmel wechselten von Orange zu Rosa, und das Licht spiegelte sich sanft auf der Wasseroberfläche – einer dieser Momente, die einfach unvergesslich sind.
Zum Abendessen suchte ich mir wieder eine Taverne, diesmal „To Omorfo Tavernaki“, die mir von Einheimischen empfohlen wurde. Es war ein kleiner, rustikaler Ort mit einer wunderbaren Auswahl an Meeresfrüchten. Ich bestellte mir gegrillten Tintenfisch und Garnelen, und dazu ein Glas Weißwein aus der Region. Der Tintenfisch war perfekt gegrillt, außen leicht knusprig und innen zart und saftig, und die Garnelen hatten einen tollen, leicht rauchigen Geschmack. Es war die perfekte Art, diesen Tag in Nafplio ausklingen zu lassen.
Nach dem Essen schlenderte ich noch einmal durch die Altstadt, die jetzt ruhig und friedlich war. Die Straßenlaternen gaben ein sanftes Licht ab, und man hörte das leise Summen der Gespräche aus den Tavernen und Cafés. Es war ein unglaublich entspannter Tag voller schöner Eindrücke und leckerem Essen. Nafplio hat mich mit seinem Charme und seiner freundlichen, fast familiären Atmosphäre total überrascht.
Für alle, die mal ein Stück authentisches Griechenland abseits der großen Touristenmassen erleben wollen, ist Nafplio wirklich ein Geheimtipp. Die Mischung aus Geschichte, Meer, tollen Restaurants und der wunderschönen Umgebung hat diesen Tag für mich unvergesslich gemacht. Wer weiß, vielleicht komme ich ja irgendwann noch mal zurück, um noch mehr von dieser zauberhaften Stadt und der Peloponnes zu entdecken.
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