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La Dolce Vita in Lucca: Ein Tag voller Charme, Pasta und Panorama

Lucca – ein kleiner Juwel in der Toskana, den ich fast übersehen hätte. Die Stadt ist nicht so bekannt wie Florenz oder Pisa, was mir gleich sympathisch war, und ich hatte Lust, ein bisschen abseits der klassischen Touristenpfade zu wandern. Lucca liegt etwa eine halbe Stunde von Pisa entfernt und ist perfekt für einen entspannten Tagesausflug, aber man könnte hier locker auch länger bleiben.

Ich kam an einem milden Frühlingstag an, die Temperaturen lagen bei angenehmen 22 Grad und die Sonne schien sanft durch die leichten Wolken – perfektes Wetter, um die Stadt zu Fuß zu erkunden. Nach meiner Ankunft habe ich mich in einem kleinen B&B nahe der Altstadt einquartiert, was mir schon beim Buchen empfohlen wurde. Das Zimmer war gemütlich und typisch italienisch eingerichtet, mit hellen Farben, ein paar Antiquitäten und einem wunderschönen Ausblick auf die Dächer von Lucca.


Mein erster Weg führte mich zur Stadtmauer, die das gesamte historische Zentrum von Lucca umschließt. Diese Stadtmauer ist einzigartig – sie ist vollständig erhalten und man kann sie auf ganzer Länge begehen oder mit dem Fahrrad erkunden. Ich habe mich für einen Spaziergang entschieden und bin im Schatten der alten Bäume entlang der Mauer gelaufen. Von oben hatte ich einen tollen Blick auf die Altstadt und die umliegenden toskanischen Hügel. Die Atmosphäre auf der Mauer ist total entspannt, überall sind kleine Bänke, wo sich Einheimische und Reisende hinsetzen und einfach die Aussicht genießen.

Nach dem Rundgang auf der Stadtmauer wollte ich die Altstadt genauer unter die Lupe nehmen. Lucca ist bekannt für seine kleinen, verwinkelten Gassen und mittelalterlichen Gebäude, und man kann hier problemlos stundenlang einfach ziellos herumspazieren. Ich kam irgendwann am Piazza dell'Anfiteatro an, einem ovalen Platz, der auf den Ruinen eines alten römischen Amphitheaters gebaut wurde. Der Platz ist von pastellfarbenen Häusern umgeben und voller Cafés und Restaurants, die ihre Stühle nach draußen gestellt haben – ein wirklich magischer Ort, der zum Verweilen einlädt.


Natürlich musste ich hier erst mal eine kleine Pause machen und setzte mich in eines der Cafés direkt am Platz. Ich bestellte mir einen Cappuccino und ein Cornetto, das italienische Pendant zu einem Croissant, und beobachtete das bunte Treiben auf dem Platz. Die Sonne wärmte mich angenehm, und ich konnte fast fühlen, wie die Zeit in dieser Stadt ein bisschen langsamer läuft. Man merkt, dass hier das Leben noch gemächlicher abläuft als in den hektischen Großstädten – genau das, was ich an Italien so liebe.

Gestärkt zog ich weiter zur Kathedrale von Lucca, dem „Duomo di San Martino“. Die Kirche ist beeindruckend, mit einer wunderschönen Fassade und kunstvoll gestalteten Mosaiken. Drinnen ist die Atmosphäre ruhig und beinahe mystisch. Besonders beeindruckt hat mich das große Kruzifix, das „Volto Santo“. Die Holzfigur ist eine der ältesten Darstellungen Christi in Italien und hat eine ganz eigene Ausstrahlung, die den Besuch wirklich besonders macht.


Mittags packte mich dann der Hunger, und ich wollte unbedingt etwas typisch toskanisches probieren. Ich entschied mich für eine kleine Trattoria namens „Trattoria da Leo“, die mir von meinem Gastgeber empfohlen wurde. Das Restaurant ist rustikal und herzlich, genau die Art von Ort, wo man traditionelles, einfaches Essen findet, das die italienische Küche so besonders macht. Ich bestellte mir „Tordelli Lucchese“, eine Art gefüllte Pasta, die typisch für die Region ist, gefüllt mit Fleisch und serviert in einer einfachen Tomatensauce. Dazu gab es ein Glas toskanischen Rotwein – perfekt, um den Tag weiter zu genießen. Die Pasta war hausgemacht, und man schmeckte förmlich die Liebe, die hier in jedes Gericht fließt.

Am Nachmittag beschloss ich, noch einen kleinen Ausflug zum Guinigi-Turm zu machen, einem der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Der Turm hat eine Besonderheit, die ich unbedingt sehen wollte: Auf dem Dach des Turms wachsen Bäume! Der Aufstieg war zwar anstrengend – die Treppen sind ziemlich eng und steil – aber die Aussicht von oben entschädigte für alles. Man sieht von hier aus über die ganze Stadt und die grünen Hügel drumherum, und das alles unter den schattigen Baumkronen. Es war surreal und wunderschön zugleich, dort oben zu stehen und das Panorama zu genießen.


Nach dem Besuch des Turms ging ich wieder zurück in die Altstadt und schlenderte durch die kleinen Läden. Es gibt viele Boutiquen, Kunstgalerien und auch Geschäfte mit lokalen Produkten, wie Olivenöl, Wein und handgemachter Seife. In einem Feinkostladen habe ich mir noch ein kleines Fläschchen toskanisches Olivenöl gekauft, das ich später zuhause in der Küche verwenden will. Die Leute hier sind freundlich und haben sich Zeit genommen, mir die verschiedenen Produkte zu erklären – ich fühlte mich sofort willkommen.

Den Abend ließ ich dann in einer kleinen Osteria in der Nähe meines B&B ausklingen. Ich bestellte eine Pizza Margherita, einfach und traditionell, aber unglaublich lecker. Der Teig war knusprig, der Mozzarella zart schmelzend, und die Tomatensauce schmeckte so frisch, als wären die Tomaten gerade erst gepflückt worden. Dazu gab es noch ein Glas des lokalen Weißweins – der perfekte Abschluss für einen entspannten Tag in Lucca.


Auf dem Rückweg zum B&B machte ich noch einen kleinen Abstecher zur Piazza San Michele, wo ich einen Straßenmusiker entdeckte, der mit seiner Gitarre italienische Lieder spielte. Die Piazza war in ein warmes Licht getaucht, und der Klang der Musik passte perfekt zur abendlichen Stimmung in der Stadt. Es war einer dieser Momente, die ich auf Reisen so liebe – unaufgeregt, authentisch und voller kleiner Details, die in Erinnerung bleiben.


Lucca hat mich total verzaubert mit seinem gemütlichen, fast märchenhaften Flair. Die Stadt ist nicht groß, aber sie hat eine ganz besondere Atmosphäre, die man einfach erlebt haben muss. Falls ihr mal in der Toskana unterwegs seid, kann ich euch Lucca wirklich ans Herz legen. Hier kann man das italienische Lebensgefühl in vollen Zügen genießen, ohne dass es zu trubelig wird – und das macht diesen Ort für mich so besonders.

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